Heute in 10 Tagen startet die erste Etappe vom Deutschlandlauf 2019 (DLL2019), aus diesem Grund habe ich ab heute diese Sonderseite freigeschaltet. In diesem Blog werde ich nun versuchen täglich über den Deutschlandlauf zu berichten. In den nächsten Tagen werde ich täglich etwas zu meiner Vorbereitung, Training und Ausrüstung schreiben. Ab dem 17. August (Anreisetag) bin ich dann unterwegs. Sollte ich da dann mal einen Tag nichts berichten, dann kann dies auch an einer fehlenden Internetverbindung liegen. Im Großen und Ganzen bin ich aber zuversichtlich, dass ich täglich (vielleicht manchmal auch zweimal am Tag) von Unterwegs berichten werde.
09.08.2019: Erfahrung
Beim Deutschlandlauf werden sich Etappenlauf-Neulinge mit alten Hasen treffen. Einige der Teilnehmer waren schon vor zwei Jahren beim Deutschlandlauf mit am Start und wissen daher ganz genau was sie machen. Ich selber bin zwar noch keine Etappe vom Deutschlandlauf mitgelaufen, trotzdem zähle ich mich aber zu den erfahrenen Teilnehmern. Bis zum heutigen Tag habe ich an 19 Etappenläufen teilgenommen, hier eine
Übersicht
der Läufe. Der längste davon war der Transe Gaule in Frankreich, hier sind wir in 19 Tagen knapp 1.200 km gelaufen. Genau wir beim Deutschlandlauf wird das ganze Land von Nord nach Süd durchquert und die Übernachtungen finden in Turnhallen statt.
Trotz meiner Erfahrung habe ich großen Respekt vor dem Deutschlandlauf und das ist auch gut so, den das kann vor Fehler schützen. Mit Durchschnittlich etwa 70 km pro Tag ist der Deutschlandlauf schon kein einfacher Etappenlauf, zusätzlich zu den hohen Durchschnittsumfängen kommt der Umstand, dass an den Tagen 2 bis 8 jeden Tag ca. 10 km über den Durchschnitt gelaufen werden müssen. In dieser Zeit laufen wir also durchschnittlich 80 km pro Tag.
10.08.2019: Vorbereitungen
Ende August 2017 hat Oliver bereits den Deutschlandlauf 2019 ausgeschrieben, ab diesem Zeitpunkt habe ich mich gedanklich mit der Teilnahme beschäftigt. Ab dem Frühjahr 2018 stand dann fest das ich teilnehmen werde. Am 18.08.2018, also genau ein Jahr vor dem Start der ersten Etappe habe ich mich dann angemeldet und auch mit der umfangreichen Vorbereitung begonnen. Trotz meiner Erfahrung mit Etappenläufe, habe ich beschlossen, dass ich nichts als gegeben ansehe und alles auf dem Prüfstand stelle. Da ich einige der Teilnehmer und Helfer vom Deutschlandlauf 2017 kenne, habe ich als erstes Kontakt zu denen aufgenommen und mich ausgiebig informiert, schließlich ist ja doch jeder Lauf irgendwie anders. Anschließende habe ich dann verschiedene Sachen (Ausrüstung, Verpflegung usw.) getestet. Sehr gut geeignet war dazu dann auch der Schwarzwaldlauf im September 2018 und der MUM im Juli 2019. Aber auch außerhalb dieser beiden Mehrtagesläufe haben sich immer wieder Möglichkeiten gefunden das eine oder andere zu testen sowie neue Erfahrungen in der Vorbereitung einfließen zu lassen. Insgesamt habe ich mehr als 100 Stunden für die ganze Vorbereitung (ohne Training) benötigt. Darin ist aber natürlich auch der Programmieraufwand für diese Website enthalten.
11.08.2019: Vorbereitungen
Da ich ja das ganze Jahr über Marathons und Ultras laufe und dabei auch immer wieder kleine Serien wie zum Beispiel die
2-Länderserie
dabei sind, musste ich für meine Grundlagenausdauer nicht so viel trainieren. Trotzdem habe ich mir für den Deutschlandlauf einen speziellen Trainingsplan erstellt und soweit wie möglich eingehalten. Dabei standen ab dem Monat April mehr die Umfänge als das Tempo im Vordergrund. Natürlich habe ich mein Training auch auf den zu erwartenden Untergrund angepasst, daher habe ich die meisten Trainingseinheiten auf Radwegen und Nebenstraßen durchgeführt.
Hier eine Übersicht meiner Laufkilometer von Januar bis Juli.
12.08.2019: Alternativtraining
Schon zu Beginn der Vorbereitung war mir klar, dass ich nicht so viel mehr Trainingsläufe absolvieren muss als sonst, sondern in meiner Vorbereitung auch viel Wert auf das Alternativtraining legen muss.
Bei Alternativtraining denken viele gleich an Fahrradfahren und schwimmen, was ich beides ab Januar auch ausgiebig betrieben habe, so bin ich in diesem Jahr schon mehr als 1.500 km mit dem Rad gefahren und mehr als 60 km geschwommen.
Am wichtigsten waren mir aber die bei den meisten Läufern verhassten Trainingseinheiten des Athletiktrainings, des Lauf ABC sowie die Dehnübungen.
Insgesamt habe ich in diesem Jahr sehr viel Zeit in die verschiedenen Trainingseinheiten gesteckt, gerade in den Hauptvorbereitungsmonaten (April - Juli) hat mir häufig die Zeit gefehlt um mich um andere Dinge zu kümmern. Am Ende habe ich mich schon richtig auf den 5. August gefreut, den ab da begann für mich das Tapering (Reduktion des Trainingsumfangs vor einer großen Ausdauerbelastung.), so dass ich etwas Zeit habe um mich vor dem Deutschlandlauf noch um einige liegen gebliebene Sachen zu kümmern. Aber zum Thema Tapering schreibe ich morgen etwas.
13.08.2019: Tapering
Tapering, also das ausruhen vor dem Wettkampf fällt mir normalerweise immer schwer, nachdem die Wochen davor immer viel Zeit für das Training eingeplant war, hat man nun auf einmal die Zeit über und die könnte man gut für ein extra Training benutzen, was ja aber nicht Sinn des Tapering ist. Idealerweise sollte man die letzten zwei Wochen sein Training deutlich runterfahren und den Körper die benötigte Ruhe gönnen, damit man am Tag X komplett ausgeruht an den Start geht.
Anfang August haben Sylke und ich noch den 2. Rügentriple organisiert (3 Marathons auf der Insel Rügen an drei Tagen), für mich stand schon vorher fest, dass dies meine letzte Mehrfachbelastung vor dem Deutschlandlauf sein sollte und das da langsam gelaufen wird, maximal im Starttempo vom Deutschlandlauf, besser noch langsamer. Nachdem ich das gut umsetzen könnte fing für mich das Tapering an.
Dadurch das ich in den letzten Monaten so viel Zeit für das Training und Alternativtraining aufgewendet habe, sind bei mir einige Sachen liegen geblieben und die letzten Tage vor den Tapering habe ich mich schon richtig gefreut etwas Zeit zu haben um diese Sachen abzuarbeiten und die letzten Vorbereitungen für den Deutschlandlauf treffen zu können.
14.08.2019: Ausrüstung
Eigentlich sollte man denken, dass wenn man schon so viel gelaufen ist wie ich, dass man alles an Ausrüstung besitzt oder mindestens schon mal getestet hat. Im Großen und Ganzen ist das sicherlich auch so, da es aber immer wieder Veränderungen an den Produkten gibt und ich bei so einer langen Mehrfachbelastung nicht mit ganz alten Sachen (die dann vielleicht irgendwann zwischendrin ausfallen) losfahren wollte, habe ich in den letzten Monaten viel getestet und meine Laufausrüstung einen update unterzogen.
Neben der Ausrüstung für die Tage 1 bis 18 benötigt man für die 19 Etappe eine ganze Menge zusätzliche Pflichtausrüstung (langarmiges Oberteil, winddichte Jacke, lange Laufhose, Handschuhe, Rettungsdecke usw.), so dass ich mich entschieden habe, zwei verschiedene Laufrücksäcke einzupacken.
15.08.2019: Ernährung
Öfter wurde ich schon gefragt, ob ich mich wegen des vielen Laufens besonders ernähre. Normalerweise ist meine Antwort nein, ich esse das worauf ich Appetit habe, bzw. meldet mein Körper mir schon (z.B. durch Heißhunger) was er haben möchte.
Bei so einer langen Mehrfachbelastung wie dem Deutschlandlauf, sieht das schon etwas anders aus. Mein täglicher Energiebedarf (inkl. Grundumsatz) wird bei durchschnittlich 7.000 kcal liegen. Da ich morgens vor dem laufen nur eine Kleinigkeit frühstücke und mittags auf der Strecke bin, bleibt nur der Nachmittag / Abend um den größten Teil der Kalorien zu sich zu nehmen. Als ich 2013 beim TranseGaule die 1.200 km in 19 Tagen gelaufen bin, habe ich damals 4 kg abgenommen und das obwohl ich alles was nur möglich war gegessen habe.
Da mir dies Problem aber durchaus bekannt ist, habe ich in den letzten Tagen während des Taperns bewusst viele Kalorien zu mir genommen um etwas Brennstoff für den Deutschlandlauf einzulagern.
16.08.2019: Unterstützung / Erreichbarkeit
Während des Deutschlandlaufes möchte ich ja diesen Blog weiterschreiben und ich freue mich über jeden der Regelmäßig meine Seite besucht und natürlich besonders über Rückmeldungen.
Für öffentliche Rückmeldungen (was also jeder lesen kann) habe ich hier ein
Gästebuch
eingerichtet, darüber kann mir jeder Grüße senden oder Rückmeldungen geben.
Für Nachrichten oder Kommentare die nicht jeder lesen soll, habe ich hier ein
Kontaktformular
eingerichtet. Die darüber eingehenden Nachrichten werde ich natürlich auch täglich lesen, auch wenn ich nicht versprechen kann während des Laufs jede Nachricht zu beantworten.
Den einen oder anderen werde ich sicherlich auch mal auf der Strecke treffen, sei es als Tagesstarter oder auch als Besucher.
17.08.2019: Anreise / Eröffnung
Gestern Abend haben wir noch das Wohnmobil von der Vermietung abgeholt und schon eingerichtet und beladen.
Heute Morgen ging es dann los nach Husum. Husum ist zwar nicht der Startpunkt des Deutschlandlaufes, aber der Treffpunkt für alle Läufe und auch der erste Übernachtungsort.
Wir sind heute Morgen um 7 Uhr in Northeim gestartet. Die Anreise verlief ohne nennenswerte Probleme, so dass wir schon um 12 Uhr in Husum angekommen sind. Natürlich waren wir nicht die ersten, einige bekannte Gesichter hatten sich bereits im ersten Übernachtungsquartier eingefunden. Einige der Teilnehmer habe ich schon seit einem Jahr nicht mehr gesehen und so gibt es natürlich viel zu erzählen.
Von 13 - 15 Uhr findet die Einweisung der Helfer statt und ab 15 Uhr öffnet dann die Startnummernausgabe.
Um 15:45 Uhr dann die erste Pflichtveranstaltung, dazu hieß es in einer Infomail:
"allgemeines Briefing /Anwesenheitspflicht! Ohne Briefing kein Start. Wer das Briefing verpasst und später anreist, bekommt nach dem Abendessen ein persönliches Briefing. Kosten pro Person 30,-Euro."
Für 16:30 Uhr ist dann ein Vortrag von dem Deutschlandlauf finisher Günter Liegmann geplant. Um 18:30 Uhr folgt dann das erste gemeinsame Abendessen im Husumer Altstadtlokal "Tante Jenny".
Um 20:45 Uhr ist dann das Briefing für die erste Etappe, da am Sonntag bereits um 4 Uhr wecken angesetzt ist, fällt die erste Nacht schon mal etwas kürzer aus. Da die meisten von uns aber sowieso aufgereckt und ausgeruht sind, wird das wohl nichts ausmachen.
18.08.2019: Etappe 1
Die erste Etappe unterscheidet sich deutlich von den folgenden Etappen. Zum einen, haben wir ja in Husum übernachtet und mussten erst noch zum Startort fahren und zum anderen haben wir heute eine geteilte Etappe. Geteilt deswegen, weil wir zuerst 27,6 km auf der Insel Sylt gelaufen sind, dann mit dem Zug auf das Festland übersetzen und die restlichen 25,4 km bis nach Enge-Sande gelaufen sind.
Wecken war heute bereits um 4:00 Uhr. Nach einem kurzen Frühstück ging es dann für alle Teilnehmer um 5:30 Uhr zu Fuß zum Bahnhof. Um 6:00 Uhr sind wir dann mit dem Zug nach Westerland (Sylt) gefahren. Hier sind wir in einen Reisebus umgestiegen, dieser hat uns dann ziemlich nahe an den Strand von Ellbogen gebracht.
Die Presse und einige Schaulustige waren auch Vorort, so wurden natürlich entsprechen viele Fotos gemacht. Nach einer kurzen Ansprache von Oliver und der Taufe mit dem Nordseewasser, startet das Abendteuer Deutschlandlauf 2019 pünktlich um 8:20 Uhr.
Der erste Kilometer (bis zum Leuchtturm) geht es durch Sand und daher gleicht das mehr einer geselligen Wanderung als einem Wettlauf. Am Leuchtturm hatten wir die Möglichkeit unsere Schuhe vom Sand zu befreien und Sachen abzugeben, die uns in das Zwischenziel gefahren werden.
Die Strecke auf Sylt ist überwiegend flach und gut zu laufen, bei km 17 war der einige Verpflegungspunkt (VP) für dieses Teilstück. Danach verläuft die Strecke einige Kilometer ziemlich dicht an der Küste entlang, bevor wir dann bei km 27,6 den Bahnhof in Morsum und damit unser erstes Zwischenziel erreicht hatten. Hier hatten wir noch einmal die Möglichkeit uns zu Verpflegen und konnten unsere Tasche (die wir am Leuchtturm abgegeben haben) wieder in Empfang nehmen.
Mit dem Zug ging es dann nach Klanxbüll, also auf das Festland. Es standen drei mögliche Zugverbindungen zur Verfügung (11:30 Uhr, 12:30 Uhr oder 14:30 Uhr), ich bin dann zusammen mit den schnelleren Läufern mit dem Zug um 11:30 Uhr gefahren. Am Bahnhof in Klanxbüll könnten wir dann unsere Tasche wieder abgeben und sind zum zweiten Teil der Etappe gestartet.
Der zweite Teil der Etappe besteht zum Teil aus kilometerlangen geraden, die sich aber trotzdem sehr gut laufen lassen. In Niebüll bei Kilometer 12 war dann der Verpflegungspunkt (VP) für den zweiten Etappenteil.
Für die 53 Kilometer der ersten Etappe habe ich 5:24 benötigt und bin damit voll in meinem Plan.
In den nächsten Tagen werden die längeren Etappen immer um 5 Uhr gestartet und die kürzeren Etappen starten eine Stunde später, also um 6 Uhr. Da wir morgen mit fast 89 Kilometer die längste Etappe vor uns haben, heißt das also früher aufstehen.
Vor zwei Jahren gab es beim Deutschlandlauf noch zwei Startgruppen, die schnelleren Läufer sind immer eine Stunde später gestartet. In diesem Jahr hat Oliver vorher eine Umfrage unter den Teilnehmern und Helfern gemacht. Da sich die Mehrheit für eine Startgruppe ausgesprochen hat, heißt es morgen für alle schon sehr früh aufstehen
19.08.2019: Etappe 2
Die heutige Etappe führt und von Enge-Sande nach Jevenstedt. Mit fast 89 Kilometer sollte das die längste Etappe beim Deutschlandlauf 2019 werden. Wurde sie dann aber nicht. Da eine der geplanten Baustellenumleitungen nicht mehr gelaufen werden musste, waren es am Ende nur 87 km. Wie gestern schon angekündigt, war der Start heute wegen der Etappenlänge eine Stunde früher, also schon um 5 Uhr. Bei den Starts um 5 Uhr, ist in der Halle immer schon um 3:30 Uhr wecken. Ich habe mich für etwas mehr Schlaf entschieden und den Wecker auf 4 Uhr gestellt, das ist wirklich ein großer Vorteil vom Wohnmobil. Ein Nachteil ist natürlich, das einen keiner weckt, wenn man den Wecker nicht hört. Wegen der Lärm vom Sportplatz, bzw. Vereinsheim, habe wir uns gestern Abend mit Ohropax zum Schlafen gelegt und da der Handywecker vom Klingelton auf Harfe eingestellt war, kann es schon mal 10 Minuten dauern bis man wach wird.
Zum Glück hatte ich meine Sachen alle schon am Vortag geordnet und bereitgelegt, so dass ich pünktlich zum Start fertig war. Organisation und Zeitmanagement sind bei so einem Mehrtageslauf sowieso ein ganz wichtiges Thema. Wenn man seine Sachen nicht vernünftig sortiert hat, vertrödelt man viel Zeit mit suchen und dann kommt es immer wieder mal vor, dass man zwar rechtzeitig aufsteht, aber trotzdem bis zum Start nicht fertig ist und deswegen dem Feld hinterherlaufen muss.
Die heutige Etappe war zwar komplett flach und so wie man sie im Norden erwarten würde, viele lange gerade Straßen oder Radwege, mit wenig Verkehr und Leuten, dafür viele Kühe und natürlich Wind. Das Wetter war auch so wie man es im Norden erwarten würde ...
Der Höhepunkt der heutigen Etappe (außer den Verpflegungspunkten) war bei km 80, als wir Rendsburg den Nord-Ostsee-Kanal mittels längster Rolltreppe Deutschlands und Untertunnelung unterquert haben
Für die 87 km habe ich heute 8:43 h benötigt und bin damit vierter in der Tageswertung geworden. Nach meinem 8. Platz von gestern, also mein zweiter Platz in der Top 10.
20.08.2019: Etappe 3
Tag 3, heute führte uns der Weg nach Hamburg. Mit 77 km ist die Strecke zwar um 10 km kürzer als gestern, aber immer noch 7 km länger als der Streckendurchschnitt, welcher bei 70 km liegt.
Gestern Abend beim Briefing teilte uns Oliver noch mit, dass die Streckenmarkiererin aus Gesundheitlichen Gründen vorerst ausfällt. Somit wird Oliver in den nächsten Tagen die Strecke selber markieren, daher wurden wir heute von den Zeitnehmern auf die Reise geschickt.
Da die Strecke kürzer als 80 km ist, wurde wieder um 6 Uhr gestartet. Ich hatte meinen Wecker auf 5 Uhr gestellt, aber diesmal brauchte ich in nicht, da ich 10 Minuten vorher sowieso aufgewacht bin.
Für die 77,1 km habe ich 7:50 h gebraucht und bin damit wieder vierter geworden, auch in der Gesamtwertung bin ich nun auf dem 4. Platz.
Auch heute war die Strecke flach und einfach zu laufen. Ab Bad Bramstedt ging es dann auch für 33 km nur gerade aus an einer Bundesstraße lang.
Auf den letzten km hatte ich eine Rotphase, insgesamt hatte ich 11 rote Ampeln. Im Regelwert des Deutschlandlaufes heißt es dazu: "Eine Missachtung der deutschen Straßenverkehrsordnung führt zur sofortigen Disqualifikation des Läufers. Beispiel: Missachtung einer roten Ampel - ganz gleich ob bewusst oder unbewusst; ob in der Großstadt oder auf dem Dorf."
Bezogen auf die gesamte Laufzeit beim Deutschlandlauf werden die roten Ampeln aber sicherlich am Ende nicht wirklich etwas ausmachen und die Sicherheit geht nun einmal vor.
Das Wetter war heute eigentlich super, der erste Tag ohne Regen und wir hatten sogar viel Sonne, ohne dass es wirklich zu heiß war.
Für morgen stehen dann wieder knapp 80 km auf dem Plan und vom Wetter her soll es auch wieder sehr gut werden.
21.08.2019: Etappe 4
Gestern Abend beim Briefing haben wir erfahren das einer der Solo-Läufer ausgestiegen ist. Es bleibt zu befürchten das dies nicht der letzte Teilnehmer ist, der die Zugspitze nicht erreicht. Beim letzten Deutschlandlauf sind ein Drittel der Teilnehmer nicht bis zum Ziel auf der Zugspitze gekommen. Erfahrungsgemäß steigen die meisten Teilnehmer zwischen den Tagen 3 und 8 aus. Natürlich kann einem auch danach noch mal etwas passieren (Verletzungen, Infekte usw.), das sind aber in Summe meistens viel weniger als in der ersten Hälfte des Wettkampfes.
Als ich heute Morgen zum Frühstück gegangen bin, war es in der Halle noch dunkel. Es waren aber schon alle aufgestanden und das Frühstück stand auch schon bereit. Also im halbdunkeln das Frühstück zubereiten und im WoMo essen. Später beim Start war das Licht dann aber an.
Der Lauf begann dann so wie der Lauf gestern aufgehört hat, Ampeln, Ampeln, Ampeln ...
Wir liefen dann in Richtung St. Pauli und Davidswache um dann zum bereits renoviertem Teil des alten Elbtunnels zu kommen. Im Juni bin ich hier den Elbtunnelmarathon gelaufen, damals sind wir mit dem Fahrstuhl in den Elbtunnel gefahren und dort unseren Marathon gelaufen. Heute müssen mussten wir die Treppe nehmen um die 24 Meter Höhenunterschied zu überwinden. Nachdem wir die Elbe in der 426 m langen Röhre unterquert hatten, ging es die 24 Höhenmeter wieder rauf.
Elbe in der 426 m langen Röhre unterquert hatten, ging es die 24 Höhenmeter wieder rauf.
Als wir wieder draußen waren haben wir auch gleich eine Markierung der wie folgen wollten gefunden, da meinte einer aus unserer Gruppe, wurde nicht gestern beim Briefing gesagt, dass wir einmal um das Gebäude laufen sollen und das dort die Verpflegung steht? Richtig, das wurde gesagt, aber die Markierungen geht vom Gebäude weg. Wir sind dann erst einmal rum um das Gebäude und da waren auch Pfeile und der VP. Das Problem war wohl, das die Läufer durch den linken Tunnel gelaufen sind (der Rechte Tunnel wird ja gerade renoviert) und dann natürlich die linke Treppe hoch sind und somit den linken Ausgang genommen haben. Oliver ist beim markieren mit dem Fahrstuhl hochgefahren und hat dann den rechten Ausgang genommen und ab da weiter markiert. Vor zwei Jahren sind die Läufer durch den rechten Tunnel gelaufen, weil der linke damals gerade renoviert wurde. Die Markierungen gingen dann einmal um das Gebäude zum VP und auf der linken Seite vom Gebäude zurück auf die Strecke. Daher konnte man, wenn man den linken Ausgang genommen hat, gleich die Markierungen nach dem VP sehen.
Nach dem VP ging es kurz durch den Hafen und dann weiter durch Hamburg und natürlich weiter mit Ampeln, Ampeln und Ampeln. Bis zum VP 2 bei km 25 hatte ich schon 27 rote Ampeln gesammelt. Ab dem VP 2 ist die Strecke schnell erklärt, 50 km auf dem Radweg neben der B75 entlang.
Eine weitere Überraschung gab es für mich dann am VP 4, dort wartete Dietrich auf mich. Er war gerade auf der letzten Etappe von seiner Radtour, in der letzten Woche ist er noch durch Northeim gefahren und heute treffe ich ihn auf seiner letzten Etappe.
Für die 78,5 km habe ich heute 8:30 h benötigt und bin damit fünfter geworden.
Für morgen stehen knapp 74 km auf dem Plan, somit seit Sylt die kürzeste Etappe.
22.08.2019: Etappe 5
Auf der 5. Etappe ging es von Rotenburg (Wümme) nach Sulingen. Mit knapp 74 km ist die Etappe zwar auch etwas länger als der Durchschnitt, aber trotzdem eine der kürzesten der ersten Woche.
Bis Verden ging es 27 km auf einem Radweg an der B215 entlang (27km) an der B215 entlang.
Heute waren die VPs 2,4 und 5 durch örtliche Unterstützer besetzt, somit hatten unsere Helfer heute etwas Zeit für andere Sachen und wir trafen mal auf neue Gesichter.
Der VP 2 war dann heute durch Peter Böhm (Deutschlandlauf finisher 2017) und seinem Sohn Timo besetz.
Ab Verden verlief die Strecke dann auf kleinen Nebenstraßen und führte durch viele kleine Ortschaften.
Bei km 49 hatte ich dann heute auch meine erste Hundeattacke, ein größerer Mischling lief knurrend auf mich zu und hat mich dann umrundet. Die Hundehalterin war aber ganz entspannt und meinte nur "Bleiben sie einfach stehen, der will nur schauen". Meine Antwort an die gute Dame möchte ich hier jetzt lieber nicht wiederholen.
Insgesamt lief es bei mir ab km 45 nicht mehr ganz so Rund, aber das ging wohl den meisten so. Für die 73,9 km habe ich dann 7:58 h benötigt und bin damit sogar noch dritter geworden.
Gestern sind noch zwei weitere Läufer ausgestiegen und heute auch einige, es bleibt zu befürchten das dies nicht die letzten sind.
Der meistgehörteste Fachbegriff hier das böse Wort mit dem S = "Shin Splints" oder zu Deutsch "Schienbeinkantensyndrom". Jeder Etappenläufer kennt es und jeder Etappenläufer fürchtet es.
Hierbei handelt es sich um eine Entzündung der Knochenhaut im unteren bis mittleren Abschnitt des Schienbeins. Die Knochenhautentzündung am Schienbein zählt gerade bei den Etappenläufen zu den klassischen Läuferseuchen.
Ein weiterlaufen, ja sogar das gehen ist nur unter Schmerzen möglich. Die gute Nachricht ist aber, dass es meistens nach ein paar Tagen wieder besser wird und dann ganz verschwindet. Mich selber hat es vor einigen Jahren in Tschechen auch mal erwischt.
Morgen stehen dann wieder fast 80 km auf dem Plan.
23.08.2019: Etappe 6
Gestern Abend gab es noch ein kleines Beben, gleich sieben (7) Läufer/innen haben den Deutschlandlauf abgebrochen bzw. erklärt das sie ab morgen nicht mehr laufen werden.
Bei mir sah zu dem Zeitpunkt noch alles ganz gut aus. Ich hatte keine ungewöhnlichen Schmerzen und war auch der Ansicht, dass ich nun richtig im Lauf angekommen bin. Man benötigt immer ein paar Tage bis man sich an die Belastung und den neuen Tagesablauf gewöhnt hat.
In der Nacht bin ich schon mit Schmerzen im Fuß aufgewacht und habe danach auch sehr schlecht geschlafen.
Da die heutige Etappe fast 80 km hatte, war der Start schon für 5 Uhr angesetzt und somit hätte mein Wecker mich um 4 Uhr wecken sollen, wenn ich denn nicht schon wach gewesen wäre.
Nach dem Aufstehen konnte ich sofort sehen woher die Schmerzen gekommen sind. Mein Sprunggelenk war extrem angeschwollen. Um in die Laufschuhe zu kommen, musste ich diese erst einmal so weit wie möglich aufmachen und mich dann vorsichtig einlaufen, bzw. gehen.
Für den 5 Uhr Start, war vom Veranstalter eine Stirnlampe und Warnweste (wurden beim Briefing verteilt) bis zum VP1 vorgeschrieben.
Direkt nach dem Start ging es mit vielen Abbiegungen direkt durch Sulingen, hier war aber wirklich super markiert und es war auch im Stirnlampenlicht alles gut zu finden.
Wegen meinem geschwollenen Sprunggelenk habe ich direkt ab dem Start etwas langsamer gemacht. Was mich aber wunderte, Läufer die sonstig in meinem Umfeld oder sogar nach dem Start zuerst vor mir gelaufen sind, haben mich nicht überholt.
Bei den kühlen Temperaturen am Morgen, ist es mir sehr schwer gefallen meine Muskulatur und meine Gelenke auf Betriebstemperatur zu bringen. Entsprechen starke Schmerzen hatte ich im Sprunggelenk. Erst irgendwann nach dem VP 1 war die Sonne soweit aufgegangen und die Temperatur soweit angestiegen, dass ich langsam auch in Betriebstemperatur gekommen bin. Trotzdem bin ich mit meinem ruhigen Tempo weitergelaufen, hatte dafür aber deutlich weniger Schmerzen. Ganz schmerzfrei war ich aber den ganzen Lauf nicht.
Bis kurz hinter VP2 verlief die Laufstrecke die ganze Zeit auf Radwegen neben Bundes- Landesstraßen. So ab ca. km 30 ging es dann weiter über kleine Kreisstraßen. Trotz meiner langsamen Pace (ca. 7:00) musste ich da schon die ersten Gehpausen machen. Verwundert war ich nur, dass mich von hinten immer noch keiner überholte. Etwas später wurden aus den Kreisstraßen dann kleine Nebenstraßen und die Umgebung wirkte sehr ländlich. Das war wirklich sehr schön, aber ich war durch meine Schmerzen sehr in mich gekehrt und konnte das nicht so richtig genießen.
Die Kilometer gingen ins Land und meine Pace wurde immer schlechter und von hinten kam immer noch niemand. Irgendwann waren wir dann im Osnabrücker Land und hatten nur noch ca. 25 km vor uns. Nun ging es wieder viel über Radwege und ab dem letzten VP bei km 69 ging es dann viel durch den Wald.
Mir ging es bis zum Ende nicht wirklich gut und ich kann es immer noch nicht verstehen, das mich niemand eingeholt hat. Schließlich habe ich für die 78,5 km 9:34 h benötigt und bin damit unglaublicher dritter geworden.
Vom Wetter her, war es heute schon etwas zu warm, die Temperatur ist auf 27 Grad gestiegen und morgen soll es sogar bis 29 Grad werden.
Nun versuche ich mich etwas zu erholen und hoffe, dass es meinem Sprunggelenk morgen wieder etwas besser geht, schließlich haben wir morgen wieder 86 km vor uns. Insgesamt sind in den ersten Tagen sowieso sehr viele lange Etappen zu laufen. Liegt der Durchschnitt beim Deutschlandlauf eigentlich bei 70 km, so sind in den Tagen 2 - 8 im Schnitt 80 km zu laufen.
24.08.2019: Etappe 7
Nach sechs Tagen (Stand gestern Abend) sind es noch 30 Läufer/innen im Rennen. Nicht alle die aufgehört haben, sind auch abgereist, einige möchten in ein paar Tagen bei kürzen Etappen wieder mitlaufen. Heute Morgen haben vier weitere Teilnehmer erklärt das sie nicht starten werden.
Ich habe in der letzten Nacht wieder sehr wenig geschlafen und mein Problem mit dem Sprunggelenk hat sich leider auch nicht gebessert. Im Gegenteil, durch das ungewohnte Aufsetzen des Fußes, zeigen sich leichte Vorboten von Shin Splints.
Ich wusste gestern schon, dass ich eine Menge Motivation benötigen werde, um überhaupt aufzustehen und an den Start zu gehen, aber ich hatte mir vorgenommen es zu mindestens zu versuchen und nicht vor VP2 aufzuhören.
So bin ich dann um 5 Uhr bei Dunkelheit und 15 Grad gestartet. Die ersten km ging es durch Osnabrück und die dazugehörigen Vororte. Ich habe es ganz langsam angehen lassen und befand mich im vorderen Mittelfeld. Nach dem wir Osnabrück verlassen haben, haben wir das Randgebiet des Teutoburgerswaldes passiert, hier waren auch die ersten Höhenmeter des Tages zu bewältigen. Dazu gehörte auch schönes Trail Stück bergab, welches ich wegen meines Schienbeines leider gehen musste. Zum Glück gab es den Rest des Tages keine weiteren Höhenmeter.
So ab km 25 lief es dann auf einmal wie von selbst, ich habe weder das Sprunggelenk noch das Schienbein gemerkt. Bis zum VP 3 hatte ich mich dann auf den dritten Platz vorgearbeitet.
Ab km 45 wurde es dann aber langsam zäh, das Thermometer war mittlerweile auf 29 / 30 Grad gestiegen und der Rest der Strecke verlief nur über Radwege fast ohne Schatten. Ab hier konnte ich nicht mehr durchlaufen und musste immer wieder Gehpausen machen, aber das ging den Läufern hinter mir genauso.
Ab km 50 habe ich dann nur noch versucht irgendwas zum Abkühlen zu finden (Bach, See oder eine Tankstelle), aber leider lang nichts an der Laufstrecke. Ca. 8 km vor dem Ziel habe ich dann aber doch noch eine Tankstelle gefunden und mir das erste Eis während des Deutschlandlaufes gegönnt.
Für die 85,9 km habe ich am Ende ganze 10:47 benötigt und bin damit dritter geworden.
Morgen haben wir noch einmal fast 80 km mit mehr als 1.000 Höhenmeter, bevor es dann am Montag und Dienstag etwas ruhiger wird.
25.08.2019: Etappe 8
Zahl des Tages 563,2 so viele Kilometer bin ich in dieser Woche (Montag - Sonntag) gelaufen. Die meisten Läufer werden so viele Kilometer nicht einmal in einem Monat laufen, doch hier wird dies innerhalb einer Woche von uns abverlangt. Das war natürlich keine Überraschung, wir wussten vorher, das vom Tag 2 bis zum Tag 8 echt harte Etappen anstanden. Die letzte dieser harten Etappen war heute von Werne nach Remscheid, 78,4 km und die erste Etappe mit mehr als 1.000 Höhenmeter.
Wegen der Länge der Etappe war wieder um 5 Uhr Start, also wieder eine sehr kurze Nacht. Im Dunkeln ging es dann erst einmal raus aus Werne und weiter in Richtung Dortmund und nach Witten. Dieser erste Abschnitt ließ sich gut laufen und auch meine Knochen haben gut mitgespielt. Beim ersten VP war meine Durchschnittspace ca. 1 Minute schneller als gestern. Ab Witten wurde es dann langsam warm und es ging dann eine gefühlte Ewigkeit (waren aber glaube ich nur ca. 12 km) auf dem Seitenstreifen einer Straße lang. Der Verkehr war nervig, die Sonne brannte und es ging die meiste Zeit leicht bergauf. Irgendwo auf diesem Teilstück hat sich dann auch mein Sprunggelenk wieder gemeldet und der Rest des Laufes zog sich in die Länge.
Nach dem Stück Straße, ging es auf dem Bahntrassenradweg und weiter zum VP 4, dieser wurde von "Rolli" Rolf Schürmann vom Bochum-Wattenscheider Laufsportgeschäft https://www.wat-laeuft.de/ betreut. Rolli fährt da richtig auf, inkl. Grill, Bier und alles was man sich sonst so wünschen kann.
Kurz nach dem VP hatte ich einen Tunnelblick, nein, dass lang nicht am Bier, sondern an der Strecke. Der Bahntrassenradweg führt auf einer Länge von ca. 800 m durch einen alten Tunnel. Hier war es zwar ziemlich dunkel, aber angenehm kühl und daher ließ sich das gut laufen.
Nach dem Bahntrassenradweg ging es viel bergauf und bergab, wir sind halt im Bergischen Land (auch wenn das nicht wegen der Berge so heißt, sondern nach dem Herzogtum Berg benannt wurde).
Bei den Bergab Passagen machte sich mein Sprunggelenk ganz deutlich bemerkbar. Zum Teil musste ich sogar bergab Gehpausen einlegen.
Für die 78,4 km mit 1.050 Höhenmeter habe ich heute 10:20 h benötigt und bin wieder einmal dritter geworden.
Ab morgen wird es etwas ruhiger, nachdem wir ja in den letzten 7 Tagen 80 km im Schnitt gelaufen sind, geht es jetzt immer mit zwei kürzeren und einer längeren Etappe im Wechsel weiter. Morgen stehen 67 und übermorgen sogar nur 58 km auf dem Plan.
26.08.2019: Etappe 9
Da die 9. Etappe mit 67 km etwas kürzer war, wurde eine Stunde später, also um 6 Uhr gestartet. Die zusätzliche Stunde Schlaf konnte ich gut gebrauchen, schläft man bei solchen Mehrtagesläufen ja tendenziell sowieso zu wenig. Normalerweise würde der Schlaf schon ausreichen, aber zusammen mit dem Erholungsbedarf aus der Belastung, reicht der Schlaf dann meistens doch nicht aus.
Vor der heutigen Etappe hatte ich mir einige Sorgen gemacht. Mit 67 km ist sie zwar etwas kürzer, aber das sind halt immer noch mehr als 1,5 Marathons und mit der Vorbelastung wäre das alleine schon nicht ohne. Der Grund meiner Sorge lag aber wo anderes drin. Die ersten 24 km der Strecke bestanden aus Waldwegen und Trails. So was laufe ich zwar sehr gerne, aber in Kombination mit meinem angeschlagenen Sprunggelenk hatte ich da schon etwas Sorgen.
So bin ich auch wirklich langsam gestartet und bin bis zum VP 2 (km 24) ganz langsam gelaufen. Die Trailstrecke war wirklich sehr schön und hat auch Spaß gemacht. Einzig die Sorge wegen meines Sprunggelenkes ist die ganze Zeit mitgelaufen und ein paar Mal habe ich mich auch leicht vertreten. Am Ende der Trailstrecke schmerze mein Fuß schon etwas, aber die folgenden Asphaltstrecken ließen sich trotzdem noch ganz gut laufen und von Kilometer zu Kilometer ging es meinen Fuß besser und ich konnte wieder mein gewöhntes Tempo aufnehmen.
Nun ging es weiter bis nach Köln, im Kölner Stadtwald war der VP3 und kurz danach ging es an den Rhein. Diesen haben wir an der Hohenzollernbrücke überquert und sind dann bis aus Köln raus nur am Rhein gelaufen. Hier trafen wir dann auch auf den VP4, und dort hatten wir etwas zu feiern, es war Bergfest, Kilometermäßig haben wir die Hälfte der Strecke geschaff
Die letzten 20 km ab VP4 verliefen zuerst etwas an einer Straße und später wieder entlang des Rheines. Leider gab es auf diesen 20 km wenig Schatten und da das Thermometer heute auf 32 Grad gestiegen ist, war es wieder sehr heiß. Für die 67 km habe ich am Ende 8:41 h benötigt und bin damit wieder dritter geworden.
Bevor wir übermorgen wieder fast 80 km haben, haben wir morgen mit 59 km noch einmal einen richtig ruhigen Tag.
27.08.2019: Etappe 10
Etappe 10 (Mülheim-Kärlich), wir werden zweistellig (10 Tage, 10 Ultras). Heute standen zwar nur 59 km auf dem Plan, trotzdem haben wir jetzt schon 740 km von den 1.321 geschafft und damit liegen nur noch 581 km vor uns.
Leider gab es beim Deutschlandlauf in diesem Jahr sehr viele Ausfälle, sind vor 2 Jahren noch 33% aller Starter ausgefallen, so haben wir Stand heute Morgen schon eine Quote von 49% (von 41 Startern sind nur noch 21 im Rennen).
Die Streckenbeschreibung für heute ist ganz einfach, es ging immer nur am Rhein entlang, daher war die Strecke auch ziemlich flach. Die ersten knapp 40 Kilometer sind wir direkt am Rhein gelaufen, das war aber trotzdem sehr abwechslungsreich. Danach ging es bis zum VP 4 (der letzte VP des Tages) auf Nebenstraßen ein paar hundert Meter parallel neben dem Rhein entlang.
Ab dem VP 4 ging es dann bis zum Ziel auf Fuß- und Radwegen neben stark befahrenen Straßen, ohne Schatten und mit stehender Luft bei ca. 30 Grad. Zum Glück hat uns Team Menzel vom VP 4 noch mit einem Eis versorgt, so ließ sich auch dies Stück gut laufen. Danke noch einmal für eure Unterstützung und das Eis. Sowieso möchte ich hier mal allen Helfer danken, ihr leistet großartiges für uns. DANKE !!!
Für die 58,8 km heute habe ich 6:59 h benötigt und habe mein Abo auf den dritten Platz um ein Tag verlängert. Heute haben wir auch direkt in der Nähe ein Freibad, hier werde ich mich gleich noch einmal um eine aktive Regeneration kümmern.
Morgen steht mit 77 km wieder eine der längeren Etappen auf dem Plan.
28.08.2019: Etappe 11
Gestern Nachmittag der große Schock, nachdem die Streckenmarkiererin ausgefallen war, hat Oliver das ja übernommen. Seit ein paar Tagen hat er Probleme mit seinem Zeh und war heute damit beim Arzt. Die nächsten Tage wird er wohl auch nicht markieren können.
Eine Betreuerin aus der Schweiz, die eigentlich einen Läufer betreuen wollte, hat dann spontan angeboten als Streckenmarkierer einzuspringen. (besten Dank dafür). Es ist doch immer wieder schön zusehen, wie die Läufergemeinschaft zusammenhält und Lösungen für alle Probleme findet.
Später am Abend gab es noch ein Gewitter, das hat die Temperaturen für die Nacht etwas abgekühlt. Beim Start morgens um 6 Uhr, waren es aber schon wieder 18 Grad im Laufe des Tages worden es wieder mehr als 30 Grad.
Nach dem Start ging es zuerst einen Berg hoch und etwas durch den Wald, von da ging es dann runter an die Mosel. Der Mosel sind wir dann bis Koblenz gefolgt, wo sie im deutschen Eck in den Rhein fließt. Hier wurde gerade eine Bühne für eine Veranstaltung aufgebaut, wir dürften aber noch daran vorbeilaufen.
Ab Koblenz liefen wir dann am Rhein, zuerst die Rheinschleife zwischen den Ortschaften Braubach und Boppard, danach liefen wir bei Sankt Goar am Loreley-Felsen vorbei. Vereinzelt waren dort richtig viele Touristen und zum Teil musste man sich seinen Weg durch die Reisegruppen suchen. Auch große Gruppen von Fahrradfahren waren unterwegs, diese stellen aber kein Problem dar, im Gegenteil, die meisten haben freundlich gegrüßt oder sicher erkundigt was wir machen.
Mit dem Wetter hatten wir echt Glück, bis km 50 - 55 war es zwar warm, aber bedeckt, erst danach hat uns die Sonne wieder gegrillt.
Für die 77 km bis nach Bingen habe ich 9:31 h benötigt und bin damit wieder dritter geworden, morgen stehen mit knapp 62 km wieder etwas weniger auf dem Plan.
Bleibt noch die Frage, was war mit der Streckenmarkierung? Dazu kann ich nur sagen: hervorragend.
29.08.2019: Etappe 12
Etappe 12 von Bingen nach Worms mit 62 km und 680 Höhenmeter.
Ab heute sind auch sechs weitere Läufer/innen dabei, diese Laufen die letzten 8 Etappen mit. Für die letzten 3 Etappen kommen dann noch einmal sieben weitere Läufer/innen mit dazu.
Von Seiten der Polizei gab es für die heutige Etappe einige Auflagen, wir z.B. Stirnlampenpflicht bis VP 1, helle Kleidung oder Warnwesten sind zu tragen. Auf den Straßen dürfen maximal 3 Läufer hintereinander laufen, Fahrradbegleiter müssen auf den anderen Seite 100 m davor oder dahinter fahren.
Aus Bingen raus, ging es gleich in die Weinberge, bis zum VP1 (km 10,6) hatten wir schon 250 Höhenmeter erlaufen. Direkt nach dem VP 1 ging es auf einer engen Nebenstraße weiter, wegen dem einsetzenden Berufsverkehr war die aber sehr stark befahren. Gleich vier Mal musste ich von der Straße in den Grünstreifen ausweichen, sonst wäre ich mindestens mit dem Außenspiegel kollidiert.
Bei km 19 ging es dann wieder auf einen Feldweg und fast zeitgleich fing es an zu regnen, dies war aber nur ein kurzer Schauer, bis zum VP 2 bei km 21 war es schon wieder trocken.
Bis zum VP 3 ging es auf befestigten Wegen weiter durch die Weinberge, das ließ sich auch alles gut laufen. Ab VP3 bis ca. 6 km vor dem Ziel liefen wir dann nur noch auf unbefestigten Wegen, geschotterten Wegen oder Grünstreifen zwischen den Feldern.
Ursprünglich war der Streckenverlauf anders gedacht, aber auf Drängen der Polizei wurde ein Großteil der Laufstrecke von den Straßen wegverlegt.
Am Ende habe ich für die 61,6 km mit 640 Höhenmeter 7:28 h benötigt und bin wieder auf dem dritten Platz gelandet.
Morgen laufen wir 69 km bis nach Angelbachtal.
30.08.2019: Etappe 13
Heute ging es von Worms nach Angelbachtal (Schloss Eichtersheim), 69 km mit ca. 450 Höhenmeter.
Der erste Teil aus Worms raus, ließ sich sehr gut laufen, breite Radwege oder Wirtschaftswege mit wenige Verkehr. Zwischen VP1 warteten dann Sara und Joachim auf mich. Die beiden werden auch die morgige Etappe mitlaufen und warten heute schon mal an der Strecke und im Ziel.
Es folgte dann ein längerer geschotterter Weg, dafür ging der Weg durch Wald und war schön Kühl. Es folgten einige Ortschaften mit entsprechendem Verkehr und Betrieb, da musste man gut auf die Markierungen achten, es lies sich aber alles gut finden.
Weiter ging es nach Heidelberg und dort durch einige Weinberge, hier ließ es sich auch schön laufen, nur die Sonne brannte wieder und so wurde es am Ende wieder etwas schwerer.
Zwischen VP 4 und VP 5 warteten dann noch einmal Sara und Joachim, hier haben mich die beiden dann für ein oder zwei Kilometer begleitet und an ihrem Auto noch einmal mit kühlen Getränken und Eis versorgt.
Für morgen steht die Königsetappe an, 88,1 km mit 1.450 Höhenmeter.
31.08.2019: Etappe 14
Eigentlich wollten die meisten von uns, den gestrigen Abend zum Ausruhen nützen, um genug Kraft für die heutige Königsetappe zu sammeln. Leider gab es aber zum wiederholten Male Probleme mit dem Abendessen. Es ist schon ärgerlich, wenn man nach so einem Lauftag noch 1 km zum Essen gehen muss (und später natürlich zurück), aber leider lässt sich so etwas in einigen Orten nicht vermeiden. Viel ärgerlicher war, das es mit dem Essen einfach viel zulange gedauert hat. Viele Läufer sind erst nach dem Briefing, bzw. während der Nachtruhe zurückgekommen.
Da die heute Etappe mit mehr als 88 km und 1.450 Höhenmeter die schwerste Etappe beim Deutschlandlauf 2019 ist, wurde wieder um 5 Uhr gestartet.
Joachim der als Tagesläufer dabei war, wollte mich bis zum VP3 (km 42,2) begleiten und dann sein Tempo laufen. So sind Joachim und ich erst einmal zusammen los. Bis zum VP1 ging es über leere Straßen und Wirtschaftswege und es ließ sich super laufen. Zwischen VP1 und VP2 gab es eine Querfeldeinpassage im Wald, ging aber sowieso steil rauf, also sind wir das kurz gewandert. Ansonsten ließ sich bis VP3 ganz gut laufen und so haben wir die erste Hälfte der Strecke in 4:55 h absolviert.
Wie abgesprochen haben Joachim und ich uns hier getrennt und ich bin alleine weitergelaufen. So langsam würde es auch wieder sehr warm, das Thermometer ist wieder auf 32 Grad gestiegen und die Sonne hat die Läufer ordentlich gegrillt.
Zwischen VP3 und VP4 ging es dann durch die Weinberge, hier ließ es sich zwar nicht so gut laufen, dafür war die Aussicht auf die Neckerschleife einmalig.
Am VP4 hatten wir dann wieder etwas zu feiern, die 1.000 km Marke wurde erreicht, somit sind es ab dem Ziel weniger als 300 km bis zur Zugspitze.
Der Rest der Strecke war wegen der Hitze sehr anstrengend, zum Glück gab es einige Zusatz VPs, bei km 71 zum Beispiel, stand der KLaus mit kalten Getränken und Eis.
Zum Ende der Strecke ging es dann noch einmal etwas durch den Wald, so dass wir noch etwas im Schatten laufen konnten.
Für die 88,1 km mit den 1.450 Höhenmeter nach Lichtenwald habe ich 11:07 h benötigt und bin damit zweiter geworden. Morgen geht es weiter nach Dornstadt, das sind zwar nur 56 km, dafür erwarten uns aber auch wieder 1.000 Höhenmeter.
01.09.2019: Etappe 15
Heute stand mit 55,5 km eine relativ kurze Strecke auf dem Plan, dafür beinhaltet die Strecke nach Dornstadt aber 1.000 Höhenmeter. Sind wir doch mittlerweile in der Schwäbischen Alb abgekommen und da geht es viel rauf und runter.
Direkt nach dem Start ging es erst einmal für 5 km durch Wald, hier ging es leicht bergab und es ließ sich super laufen. Bis zum VP 1 bei km 10,5 wahren noch kaum Höhenmeter bewältigt. Kurz vor VP 2 bei km 22 erwartet uns dann der erste richtige Anstieg, auf einem Kilometer hatten wir gleich 150 Höhenmeter zu bewältigen.
Ab VP 2 ging es wellig weiter, bis kurz vor VP 3 der nächste knackige Anstieg auf uns wartete, hier waren 250 Höhenmeter auf etwa 2 km zu absolvieren. Zuerst ging es dazu durch den Wald und dann auf einer Kreisstraße immer nur hoch. Auf der Kreisstraße führ dann auf einmal ein Fahrzeug auf meiner Höhe, die Dame am Steuer machte die Scheibe runter und fragte "Wollen sie laufen oder sollen wir sie ein Stück mitnehmen". Ich habe ihr dann erklärt was wir machen und sie war davon ganz begeistert.
Ab dem VP 3 hatten wir die meisten Höhenmeter dann schon hinter uns, der Rest der Strecke war zwar wellig, ließ sich aber fast immer gut laufen.
So habe ich die Etappe 15 dann nach 6:25 h in Dornstadt beendet und bin damit wieder zweiter geworden.
02.09.2019: Etappe 16
Die 16. Etappe war 68 km lang und verlief von Dornstadt nach Memmingen. Start war wieder um 6 Uhr und alle Läufer mussten bis zum 1. VP eine Warnweste und eine eingeschaltete Stirnlampe tragen.
Von Dornstadt ging es dann über Radwege nach Ulm. Dort wartete Bernhard Mues auf mich und hat mich einige Kilometer begleitet und einiges über seine Heimat "Ulm" erzählt. In den letzten Tagen habe ich erstaunlich viele Bekannte an der Strecke getroffen, ich habe hier nicht immer alle erwähnt, trotzdem habe ich mich über jeden gefreut und möchte mich hier noch mal für die ganze Unterstützung bedanken.
Ab Ulm ging es dann zuerst an der Donau entlang und dann ab der Mündung der Iller über dem Iller-Radweg für ca. 45 km neben der Iller entlang. Dieser Abschnitt war komplett verkehrsfrei und wirklich schon zu laufen. Auch bei großer Hitze hätte man hier schön laufen können, war doch ein großer Teil der Strecke durch Bäume geschützt. Heute war das aber nicht nötig, war es doch den ganzen Tag bewölkt und die Temperatur lag auch nur bei frischen 17 Grad. Das wirkte sich natürlich auch gleich auf die Laufzeiten aus, alle liefen gleich viel schnellere Zeiten als in den letzten Tagen, so habe ich z.B. für die 68 km 7:24 h benötigt.
Morgen haben wir noch einmal eine harte Etappe, die Strecke nach Füssen sind knapp 80 km und haben noch einmal mehr als 1.000 Höhenmeter.
03.09.2019: Etappe 17
Ab heute sind dann auch die Starter mit dabei, welche sich für die letzten drei Etappen angemeldet hatten. Laut Meldeliste waren dies sieben Personen, wobei es bei der Vorstellung nur fünf waren. Zwei waren schon vor dem Start ausgefallen. Insgesamt finde ich die Ausfallrate beim Deutschlandlauf 2019 sehr hoch. Von 41 Solo Läufern sind noch 21 dabei, bei den Läufern über 8 Etappen, waren sechs gestartet und nach 4 Etappen waren nur noch zwei im Rennen. Bleibt nur zu hoffen, dass alle die jetzt noch dabei sind, auch die Zugspitze erreichen.
Heute Morgen war es richtig kalt, wir hatten nur noch 7 Grad. Wenn ich bedenke das wir vor zwei Tagen noch 20 Grad am Start hatten und dafür gestern nur eine Höchsttemperatur von 17 Grad erreicht haben, so ist das schon ein ganz schöner unterschied.
Nach dem wir Memmingen verlassen hatten, kam noch Nebel und Gegenwind dazu, die gefühlte Temperatur lag da wohl nur noch bei 3 Grad.
Ab VP2 (km 25) hat sich langsam der Neben aufgelöst und ab Kempten kam dann auch die Sonne raus. Wir mussten dann noch einmal ca. 300 Höhenmeter rauf und ab da war der Lauf wunderschön. Wir sind dann immer so zwischen 800 und 900 m Höhe gelaufen, hatten herrlichen Sonnenschein bei angenehmen 20 Grad. Die Landschaft war traumhaft, grüne Wiesen, einsame Straßen und ein super Weitblick. Auch unser Ziel die Zugspitze war nun schon ganz deutlich vor uns zu sehen.
Kurz vor VP5 (KM 55) gab es noch einmal eine Trailpassage, wir sind neben einem Wasserfall einen Berg runter und haben anschließend mit einer Hängebrücke einen Fluss überquert.
Der Rest der Etappe verlief wieder über einsame Bergstraßen war einfach nur traumhaft.
Für die 78 km mit etwas mehr als 1.000 Höhenmeter nach Füssen habe ich heute 9:07 h benötigt und bin damit zweiter geworden. Im Ziel wurden wir von der Touristenverwaltung begrüßt und die erst platzierten haben sogar noch ein kleines Präsent bekommen. Besten Dank liebe Touristenverwaltung.
In der Stadt Füssen gab es leider keine Halle in der die Übernachtung stattfinden kann, daher wurden Zimmer in einem Hostel in der Innenstadt gebucht. Da die Wohnmobile dort nicht Vorort stehen können, sind wir alle gemeinsam auf einen Wohnmobilstellplatz ca. 2 km vom Hostel entfernt ausgewichen.
Morgen kommt die Etappe 18, 62 km nach Garmisch-Partenkirchen und übermorgen erfolgt der Aufstieg auf die Zugspitze.
04.09.2019: Etappe 18
Heute stand die letzte, richtige Laufetappe beim DLL an (62 km nach Garmisch-Partenkirchen), bei der morgigen wird wohl eher gewandert bzw. gekraxelt.
Da wir gestern auf dem Wohnmobilstellplatz übernachtet hatten, mussten wir heute Morgen erst zum Start fahren, daher mussten wir etwas früher aufstehen. Das Wetter war mit 9 Grad zwar wieder etwas kühler, aber dafür hatten wir kaum Nebel.
Man merke es heute schon am Start, fast alle ließen es heute ruhiger angehen. So bin auch ich heute von Start an mit Julian und Frank zusammengelaufen. Die ersten Kilometer aus Füssen raus, waren eben und ließen sich gut laufen. Um warm zu werden haben wir da noch etwas mehr Tempo gemacht. Nach dem zweiten VP (km 20), ging es dann mit den Höhenmetern los, waren auf diesen 62 km doch immerhin 820 Höhenmeter verteilt. Die Anstiege waren eigentlich alle gut zu laufen, nur einige Abstiege waren sehr steil und steinig, hier musste man gut aufpassen.
Nach dem dritten VP (km 30) gab es noch ein paar Bachquerungen, aber auch diese konnten mit etwas Vorsicht mit trockenen Füssen überwunden werden.
Zum Endes des Laufes war die Strecke dann eigentlich nur noch wellig und immer wieder konnte man das Ziel des morgigen Tages (die Zugspitze) sehen.
Nach 7:23 h haben wir drei dann gemeinsam als dritter das Ziel erreicht.
Das Briefing heute Abend soll etwas länger dauern, da soll dann alles Wichtige für den morgigen Tag durchgesprochen werden.
Ich weiß auf jeden Fall schon, das morgen ziemlich zeitnah nach dem Lauf die Siegerehrung / Abschlussfeier sein soll. Daher kann es sein, dass ich es nicht schaffe groß etwas zu schreiben, evtl. poste ich nur kurz ein Foto vom Zieleinlauf. Einen ausführlichen Bericht zur letzten Etappe, schreibe ich dann aber am Wochenende.
04.09.2019: Vorschau auf die Etappe 19
Gerade gab es das Briefing für morgen, es wird ein Wetterumschwung erwartet und es kann bis zu 20 cm Neuschnee auf der Zugspitze (Sonnenalpin) geben. Aus diesem Grunde wurde dem Veranstalter nahe gelegt den Lauf nicht durchzuführen, bzw. eine Alternative zu suchen.
Daher wurde entschieden nicht auf die Zugspitze zu laufen, sondern nur bis zur Reintalangerhütte und zurück, also nur ca. 29 km mit 800 Höhenmeter.
OK, jetzt kann man sagen, was sind schon 20 cm Neuschnee, oder sollen sich die Leute halt etwas anziehen. Wenn man aber weiß, was vor einigen Jahren bei einem Lauf an der Zugspitze mal passiert ist und wenn man dann noch weiß, wie schnell sich das Wetter noch weiter verschlechtern kann und in welchen Zustand jetzt schon einige Teilnehmer sind, dann kann man die Entscheidung durchaus verstehen.
Ich selber wäre natürlich auch gerne hochgelaufen, aber mir war vorher klar (stand so auch in der Ausschreibung), das nicht um jeden Preis der Deutschlandlauf auf der Zugspitze enden muss.
Ich melde mich dann morgen nach dem Lauf noch einmal.
05.09.2019: Etappe 19
Der Start fand heute Morgen erst um 7 Uhr statt, wir konnten also mal etwas länger schlafen, wie es so ist, klappt das natürlich nicht. Da ich die ganze Zeit so früh aufgestanden bin, wurde ich heute natürlich auch schon sehr früh wach.
Zum Start hatten wir dann 13 Grad und es war trocken, aber laut Wetterbericht sollte es in den nächsten Stunden mit dem Regen losgehen.
Die ersten Kilometer bis zur Partnachklamm ging es auf Asphalt leicht bergauf, dann sind wir durch die Klamm gelaufen, hier musste ich über weiter Strecken den Kopf einziehen, die Höhe betrug dort zum Teil nur 170 cm. Durch das Tropfwasser war es auch etwas glatt und man musste vorsichtig laufen. Nach der Klamm waren die Wege breit und ohne große Steigungen, daher waren die nächsten Kilometer ganz gut zu laufen.
Erst kurz vor der Blockhütte wurden die Wege enger und steiniger, insgesamt war es aber noch vollkommen ok.
An der Reintalangerhütte machten die meisten von uns kurz Pause, bevor es wieder auf den Rückweg ging. Leider setze dann auch irgendwann der Regen ein und es wurde deutlich kühler.
Kurz vor der Partnachklamm hörte der Regen auf und es blieb auch für die nächsten Stunden trocken.
Bei der heutigen letzten Etappe haben wir es alle etwas ruhiger angehen lassen und so bin ich die ganze Zeit mit Frank, Julian und Fabrice gelaufen. Nach 3:54 hatten wir die letzten 29,5 km und 800 Höhenmeter vom Deutschlandlauf absolviert und glücklich und zufrieden das Ziel erreicht.
Da die Siegerehrung erst für 19 Uhr angesetzt war, bin ich am Nachmittag noch mit der Zahnrad- und Gletscherbahn auf den Gipfel gefahren und irgendwie wahr ich froh das ich heute bei dem Wetter da nicht hoch laufen musste. Somit ist es für mich ganz OK, dass wir nur bis ca. 7 km vor dem Gipfel gekommen sind.
12.09.2019: Nachtrag zum Deutschlandlauf
Zuerst einmal möchte ich mich bei allen bedanken, die mich in irgendeiner Weiße bei der Durchführung des Deutschlandlaufes unterstützt haben.
Der Lauf war wirklich schwer, aber ich bin froh daran teilgenommen zu haben und freue mich natürlich sehr das ich das Ziel erreicht habe.
Eine haben mich schon gefragt "und würdest du das wieder machen?" Dazu sage ich nur, schauen wir mal. Das nächste Jahr wird etwas ruhiger, aber wer weiß schon was 2021 ist.