Etappe 7
Die letzte Etappe ging von Herrenberg zurück nach Freudenstadt-Grüntal. Mit einer Länge von nur 47 Kilometer, ist diese Etappe zusammen mit der Etappe 4 die kürzeste, nur das diese letzte Etappe ca. 800 Höhenmeter hat.
Thomas hatte schon vor ein paar Tagen bekannt gegeben, das es am letzten Tag mehrere Startgruppen geben wird. Die ganz langsamen Läufer sollen bereist um 5 Uhr starten, das Hauptfeld dann um 6 Uhr und die schnellsten Läufer um 7 Uhr. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich als Gesamtführender, genauso wie die Plätze zwei bis fünf, um 7 Uhr starten mussten. Da die langsamen Läufer schon um 5 Uhr starten, war es natürlich schon vorher klar, dass es mit einer Nachtruhe bis 5 Uhr nichts werden wird, entsprechend viel Zeit hatte ich am heutigen Morgen.
Die Wetterprognosen für heuten waren gestern Abend noch sehr mies, eigentlich sollte es den ganzen Tag durchregnen. Heute Morgen sah es dann etwas besser aus, wenigstens der Start und die ersten ein bis zwei Stunden sollten trocken bleiben.
Da die Platzierungen für die ersten drei Plätze schon feststanden, waren wir drei uns schon vor dem Start einig, dass wir es heute etwas ruhiger angehen lassen. So kam es dann, dass wir nach dem Start erst einmal zusammengelaufen sind. Nach einiger Zeit haben wir dann entschieden, die letzte Etappe gemeinsam zu finishen. Wenn einer am VP etwas länger gebraucht hat oder am Berg etwas langsamer war, haben die anderen gewartet. Die Strecke war sehr schön und die Zeit verging so wie im Flug. Das Wetter blieb dann bis zum Ende trocken und wir konnten alle vor uns gestarteten einholen und somit die letzte Etappe gemeinsam als erster beenden.
Etappe 6
Am Tag sechs ging es von Horb-Nordstetten nach Herrenberg, dazu mussten 57 Kilometer zurückgelegt werden.
Die Wetterprognosen waren leider sehr schlecht und am Start regnete es schon. Dazu kam noch der Umstand, dass wir gleich nach dem Start auf einer Streckenlänge von 1,6 Kilometern 130 negative Höhenmeter hatten. Wir gestern schon beschrieben, mag ich es gar nicht mit kalten Muskeln gleich so einen Berg runterzuballern. Natürlich könnte ich mich vor dem Start warmlaufen, aber mal ehrlich, wer macht das schon bei dem sechsten Ultra in Folge.
Nachdem die ersten Kilometer geschafft waren, befanden wir uns wieder auf dem Neckarradweg und dort ließ es sich wie schon am Vortag sehr gut laufen. Bis Kilometer 30 hat der Lauf trotz des Regens eigentlich Spaß gemacht. Ab Kilometer 30 hatten wir dann einen Rasenweg, durch den ganzen Regen ließ sich dieser leider sehr schlecht laufen. Als nach einer gefühlten Ewigkeit wir wieder auf einem normalen Weg waren, war das leider nur für kurze Zeit, dann ging es auf für ca. 1 Kilometer auf den nächsten Trail. Anstelle Rasen, waren dort aber Bäume und Büsche, durch den Regen hingen die Äste aber so weit runter, dass ich die ganze Zeit gebückt laufen musste und trotzdem einige Äste ins Gesicht bekommen habe.
Danach ging es dann durch Tübingen und wieder weg vom Neckar. In Herrenberg erwartete und eine ziemlich neue Halle mit WLAN, leider stand uns nur ein kleiner Teil zur Verfügung, da einige Teile noch für eine andere Veranstaltung benötigt wurden.
Morgen folgt dann die letzte Etappe, auf einer Strecke von 47 Kilometer geht es zurück nach Freudenstadt-Grüntal, leider ist die Wetterprognose für morgen auch nicht besser.
Etappe 5
Die fünfte Etappe des Schwarzwaldlaufes führte uns über eine Länge von 50 Kilometer von Zimmern ob Rottweil-Horgen nach Horb-Nordstetten. Über Nacht hat es wieder etwas geregnet, pünktlich zum Start hat der Regen aber aufgehört, wobei die Temperaturen noch recht frisch waren und die Wetterprognose für später wieder Regen vorhersagte.
Auf den ersten 2,5 Kilometer hatten wir dann gleich die ersten 100 Höhenmeter zurückzulegen, aber wenn ich ehrlich bin, ist mir das lieber, als wenn es nach dem Start erst einmal steil Bergab geht. Gerade mit kalten Muskeln mag ich das runter nicht und wenn es erst einmal hoch geht, dann sind die Muskeln auch gleich gut aufgewärmt.
Ab ungefähr Kilometer 8 sind wir auf dem Neckarradweg abgebogen, diesen Teil kannte ich schon vom Neckarlauf 2020 (Bericht aus 2020). Leider fing es auch ungefähr ab dort an zu regnen. War ich bisher relativ trocken durchgekommen, so regnete es sich jetzt aber langsam ein und nach einigen Kilometern war man komplett durchweicht. Das Laufen machte trotzdem viel Spaß, auf dem Neckarradweg kann man sehr gut laufen, man muss sich nicht viel um die Navigation kümmern und auch sonst war es sehr ruhig. Bis zur Streckenhälfte hatte ich gerade einmal drei fahrende Autos und nur wenig mehr Menschen gesehen. Neben dem regnerischen Wetter lag das sicherlich auch daran, dass hier heute ein Feiertag (Fronleichnam) ist.
Nach ca. 2,5 Stunden auf dem Neckarradweg, hörte der Regen auf und vereinzelnd ließ sich auch mal die Sonne sehen. Ungefähr zu der Zeit realisierte ich, dass ich für die 50 km Strecke auf Kurs von unter 5 h bin. Da ich wusste, dass wenn wir bei Kilometer 43 den Radweg verlassen, noch einmal ca. 200 Höhenmeter auf uns warten, habe ich dann noch einmal einen kleinen Puffer rausgelaufen. Am Ende stand dann 4:56 h auf der Uhr und ich konnte meinen Vorsprung in der Gesamtwertung weiter ausbauen. Für die letzten zwei Etappen (104 Kilometer) habe ich nun etwas mehr als 1,5 Stunden Vorsprung.
Etappe 4
Gestern Nachmittag hat Tanya noch Sekt und Kuchen ausgegeben, die feierte einen runden Geburtstag und wollte gerne mit uns anstoßen. Da sie viel zu viel Sekt besorgt hatte, hatte ich die Idee den Rest heute mit an den VP2 zu geben, da haben wir ungefähr Bergfest, also die Hälfte der Kilometer vom Schwarzwaldlauf liegen da hinter uns, bzw. noch vor uns.
Zwei meiner drei Blasen sahen heute Morgen schon ganz gut aus, die dritte benötigte noch etwas Aufmerksamkeit. Ich habe die dann noch einmal frisch getapt und für die heutige Etappe die Schuhe gewechselt.
Die heutige (vierte Etappe) führt uns von Blumenberg nach Zimmern ob Rottweil-Horgen. Die Etappe hat genau wie die siebte Etappe nur 47 km, aber dafür haben wir heute mit nur ca. 330 Höhenmeter auch eine sehr flache Etappe vor uns, aus diesem Grund wird diese Etappe als die leichteste eingeschätzt.
Zum Start um 7 Uhr hatten wir angenehme 11 Grad und laut Wetter Prognose sollte es trocken bleiben und bis zum Mittag sollten die Temperaturen auf bis zu 16 Grad steigen, also angenehmes Laufwetter.
Die Strecke verlief am Anfang wieder überwiegend über Rad- und Feldwege und war sehr angenehm zu laufen. Da heute kein schneller Tagesstarter dabei war, wurde die Führungsarbeit von uns Serienläufern gebildet. Thorsten (auch Deutschlandlauf finisher) und ich haben uns dann öfter abgewechselt oder sind zusammengelaufen. So haben wir beide auch das Bergfest gemeinsam am VP 2 gefeiert.
Ab ca. Kilometer 33 ging es durch Villingen-Schwenningen, gefühlt hat die Ortschaft kein Ende genommen. Sind wir bisher überwiegend durch kleine Ortschaften gelaufen, ging es nun Kilometer lang mitten durch den Ort. Anders als bei Stadtmarathons werden für uns keine Straßen gesperrt und wir müssen uns an die Straßenverkehrsordnung halten. Das bedeutet, das wir natürlich auch an roten Ampeln anhalten müssen. Gleich ganze viermal hat mich das erwischt und ich stand da eine gefühlte Ewigkeit an einer roten Ampel.
Nach Villingen-Schwenningen kamen noch einige kleine Ortschaften, aber ohne Ampeln oder so viel Verkehr, so dass sich der Rest dann wieder ganz gut laufen ließ.
Nach 4:40 h bin ich dann zusammen mit Thorsten als Tagessieger in das Ziel eingelaufen.
Etappe 3
Das Licht in der Halle ging heute Morgen schon 20 Minuten früher an, also um 4:40 Uhr. Trotzdem sind die meisten noch etwas liegen geblieben, kein Wunder, ab dem dritten Tag wird es bei so einem Etappenlauf meist etwas träge, dafür hat man sich aber so langsam an die morgendlichen Abläufe gewohnt und das meiste geht viel schneller.
Zum Frühstück, welches auch schon immer um 5 Uhr fertig ist, gab es dann zu der normalen Auswahl heute auch noch Rührei. Da es mit 6 Grad etwas kühl war, wurde aber in der Halle gefrühstückt.
Die dritte Etappe geht nach Blumberg und ist mit 56 Kilometer etwas länger als der Durchschnitt, zusätzlich hat man auf dieser Etappe ca. 800 positive Höhenmeter zu überwinden. Nach dem Start ging es erst einmal auf 1.055 m hoch, damit war dann bei Kilometer drei auch schon der höchste Punkt des Tages erreicht.
Von da ging es dann wieder runter auf ca. 850 m, auf dieser Höhe wurde dann eine ganze Zeit gelaufen, unter andren auf einen Bahntrassenradweg.
Bei ca. Kilometer 20 bemerkte ich einen drückenden Schmerz am linken Fuß, fühlte sich an wie eine Blase. Kurze Zeit später hatte ich das auch am rechten Fuß. Was eigentlich nicht sein kann, da ich mir so gut wie nie Blasen laufe, und dann gleich zwei an einem Tag, wäre ja ein merkwürdiger Zufall.
Bei Kilometer 30 waren wir dann an der tiefsten Stelle der Strecke, für da sind wir auch einige Kilometer parallel zur Schweizer Grenze gelaufen und danach verlief die Strecke wieder weiter in Richtung Norden und auf den letzten drei Kilometern gab es auch noch einmal 250 Höhenmeter.
Für die heutige Etappe mit 56 Kilometer und 800 Höhenmeter, habe ich an Ende 5:50 h benötigt und bin wieder erster in der Serienwertung geworden.
Die Anstrengungen der heutigen Etappe wurden dann im Ziel mit einer sehr schönen Dreifeldhalle belohnt. Nach dem Duschen habe ich mich dann erst einmal um meine Füße gekümmert, zu meiner großen Überraschung waren es dann sogar drei Blasen, wobei eigentlich nur eine davon wirklich störend ist.
Kurz danach hat mich ein Reporter der Tageszeitung der Ortschaft Herrenberg (Etappenziel 6) angerufen. Er bat mich um ein telefonisches Interview, da er am Freitag (den Tag wenn wir da einlaufen), etwas dazu in der Zeitung bringen wollte.
Morgen haben wir mit nur 47 Kilometern und ca. 300 Höhenmeter, die wahrscheinlich einfachste Etappe vom Schwarzwaldlauf vor uns.
Etappe 2
Gestern Abend gab es noch etwas zu feiern. Tanya hat gestern auf der ersten Etappe ihren 300st Marathon / Ultra absolviert. Natürlich wusste ich das vorher und hatte eine Ehrenurkunde vom 100 Marathon Club Deutschland e.V. mitgebracht. Thomas und ich haben dann, als alle beisammen waren die Ehrung durchgeführt.
Das Wetter hat sich gestern im Laufe des Nachmittags noch etwas verschlechtert, hatten wir von Morgen bis zum Nachmittag noch durchgängig Sonnenschein, so zog es sich am Nachmittag zu und es fielen auch vereinzelt topfen.
Die zweite Etappe geht bis Feldberg-Altglashütten, mit 59 Kilometern und mehr als 1.000 Höhenmeter, ist das auch die schwerste Etappe des Schwarzwaldlaufs. Auch diese Etappe bin ich schon im Rahmen des Deutschlandlaufes 2021 gelaufen, da war es die 20st Etappe, also die vorletzte. Für die heutige Etappe, waren neben den Serie Läufern gleich fünf Tagesstarter gemeldet. Der Start für das Hauptfeld fand wie jeden Tag um 7 Uhr statt, wenige ganz langsamere Läufer dürfen schon etwas früher starten.
Über Nacht hat es etwas geregnet und zum Start war es auch wieder etwas kühler, aber wenigstens trocken.
Die ersten fünf Kilometer ging es auf einer befahrenen Straße entlang (Berufsverkehr), ich war froh als wir diese Straße verlassen haben und wieder durch Wälder und Nebenstraßen gelaufen sind. Wirklich viel wärmer wurde es nicht in den nächsten Stunden, gerade in den Höhenlagen fand ich es doch sehr kühl, aber wenigstens blieb es trocken. Es hat zwar ein paarmal ein paar Tropfen gegeben, aber nichts, wofür es sich gelohnt hätte die Regenjacke rauszuholen.
Nach 14 Kilometern hatten wir bereits die ersten 400 Höhenmeter hinter uns und langsam sammelte ich alle Frühstarter wieder ein. Wir liefen ab da auch die ganze Zeit in einer Höhe von 800 m + x, der höchste Punkt dieser Etappe lag bei 1.127 m, von da ging es aber noch einmal etwas runter, da wir ja noch am Titisee vorbeimussten. Dort hatte das kühle Wetter auch etwas Gutes. Als ich beim Deutschlandlauf 2021 da vorbeigelaufen bin, war alles verstopft mit Touristen und das Durchlaufen war alles andere als spaßig. Bei dem kühlen Wetter war das aber in diesem Jahr kein wirkliches Problem.
Nach Titisee ging es dann noch einmal etwas hoch, schließlich liegt unser Tagesziel auf einer Höhe von 973 m. Dies Ziel habe ich dann nach 6:18 h erreicht und war wieder zweiter im Ziel (hinter einem Tagesstarter) und somit erster der Serienwertung und konnte somit meinen Vorsprung weiter ausbauen.
Morgen geht es weiter nach Blumberg, die Strecke beträgt 56 km mit ca. 800 Höhenmeter.
Etappe 1
Nach einem guten Essen gestern Abend, ging es pünktlich um 21 Uhr (Nachtruhe) ins Bett. Wecken war dann heute morgen um 5 Uhr, diese Zeiten gelten auch für die Etappen 2-7.
Die heutige Etappe ging von Freudenstadt-Grüntal nach Schramberg-Tennenbronn und hatte eine Streckenlänge von 53 km und ca. 800 Höhenmeter. Mit 53 km entspricht, das das genau dem Durchschnitt von dem was wir jeden Tag laufen werden.
Ich selbst kannte die Strecke schon vom Deutschlandlauf 2021, da war das die Etappe 19. Der einzige Unterschied ist, dass beim Deutschlandlauf 2021 die Strecke noch mit Klebepfeile und Sprühkreide markiert war, seit 2022 werden die Strecken bei Thomas aber nicht mehr markiert. Da die meisten Läufer sowieso eine GPS Uhr haben und die Tracks der Strecke darauf hochladen können, klappt das auch so ganz gut.
Das Wetter heute war geradezu perfekt, am Start war es noch etwas kühl, aber mit Armlingen ging es ganz gut. Als sich kurz danach die Sonne zeigte, wurde es schnell warm. Die Sonne blieb dann auch bis zum Ende des laufes, am Ende war es schon fast zu warm. Als wir dann sieben Kilometer vor dem Ziel an einem Brunnen vorbeigekommen sind, habe ich den genutzt, um abzukühlen.
Nach 5:12 h war ich dann im Ziel als zweiter, der Läufer, der vor mir im Ziel war, ist aber ein Tagesstarter, somit bin ich nach der ersten Etappe der führende in der Serienwertung.
Anreise / Eröffnung
Die Anreise zum Schwarzwaldlauf erfolgte per Auto, dazu habe ich mich mit meinem beiden Mitfahren aus dem Großraum Hannover um 10 Uhr in Northeim getroffen. Da es keine größeren Staus gab, lief die 470 Kilometer lange Anreise ganz gut, so dass wir schon kurz vor 15 Uhr in Freudenstadt-Grüntal waren.
Wir waren sogar die ersten, aber nach kurzer Zeit traffen noch weitere bekannte Gesichter ein. Da ich einige der Teilnehmer schon seit einem Jahr nicht mehr gesehen habe, gab es natürlich viel zu erzählen.
Gegen Abend wird es dann ein Eröffnungsessen und die Wettkampfeinweisung geben, morgenfrüh um 7 Uhr starten wir dann mit der ersten Etappe.